Ladungsträger in der Logistik - Überblick & Ratgeber

Ladungsträger für die Logistik im Überblick

Was ist ein Logistik-Ladungsträger?

Ein Ladungsträger ist ein Hilfsmittel aus der Logistik, welches es Ihnen ermöglicht mehrere Waren zu einer Ladeeinheit zusammenzufassen. Dazu gehören Paletten und Gitterboxen aber auch Container und individuelle Transportgestelle, sogenannte Sonderladungsträger.

Inhaltsverzeichnis

Gängige Ladungsträger in der Logistik

Ladungsträger finden sich in der Logistik wie Sand am Meer. Kaum ein Betrieb kommt ohne Paletten, Gitterboxen oder den Kleinladungsträgern in Form von genormten Kunststoffkisten aus. Wir bieten Ihnen einen detaillierten Überblick über die Ladungsträger, die sich im europäischen Markt etabliert haben und die in nahezu allen Branchen, Unternehmen und Institutionen zu finden sind.

Universelle Ladungsträger - Paletten aus Holz, Kunststoff oder Stahl sowie Palettenrahmen

Europaletten aufeinandergestapelt

Paletten sind ein, wenn nicht sogar der zentrale Bestandteil der heutigen Logistik. Egal ob aus Stahl, Holz oder Kunststoff. Sie überzeugen durch geringe Kosten, häufige Nutzbarkeit, einfache Handhabung und hohe Verfügbarkeit.

Die bekannteste aller Paletten ist dabei mit Sicherheit die Europalette. Bei ihr schätzt die für die Lizenzierung zuständige European Pallet Association e.V. die weltweit im Umlauf befindliche Menge auf ca. 450 – 500 Millionen Stück.

Wie und wozu Paletten hauptsächlich eingesetzt werden:

Holzpaletten werden primär für den Versand und die damit einhergehende Lagerung von Waren eingesetzt. Dabei bietet die Europalette mit einem Maß von 1200 x 800 x 144 mm beste Maße für den Transport per LKW. Es lassen sich somit 2 Paletten quer oder drei längs nebeneinander im LKW transportieren. Dadurch wird der vorhandene Laderaum effizient genutzt und die Frachtkosten reduziert.

Aus diesem Grund werden Kunststoff- und Stahlpaletten auch oft im „Standard“-Außenmaß von 1200 x 800 mm genutzt. Aufgrund Ihrer höherwertigen Eigenschaften und den daraus resultierenden Vorteilen haben sie sich in der Logistik neben den deutlich günstigeren Holzpaletten etablieren.

Kunststoffpaletten werden dank des leicht zu reinigenden Materials primär in der Lebensmittelindustrie und anderen Bereichen eingesetzt, bei denen hohe Ansprüche an die Hygiene erfüllt werden müssen.

Stahlpaletten überzeugen durch ihre Robustheit und sind fester Bestandteil in der Automobilindustrie. Sie bieten bei geringem Eigengewicht hohe Tragkräfte und lassen sich zudem stark auflasten. Ideale Voraussetzungen für die Hochregallagerung und den Transport von sehr schweren Gütern.

Palettenrahmen - Schnelle und praktische Erweiterung für Paletten

Diverse Palettenrahmen

Mit Palettenrahmen können Sie aus einer simplen Europalette schnell und einfach eine Alternative zur Gitterbox machen. Es werden die verschiedensten Materialien verarbeitet, wodurch es im Wesentlichen folgende Palettenrahmen am Markt gibt:

  • Gitteraufsatzrahmen aus Stahl
  • Holzaufsatzrahmen
  • Kunststoffaufsatzrahmen
  • Rohrbügel-Aufsätze

Der große Vorteil von Palettenrahmen ist die bedarfsgerechte Anpassung einer Palette an das jeweilige Ladegut. Wenn Sie für den Versand eine Kiste brauchen, nehmen Sie einfach eine Europalette, setzen eine Holzaufsatzrahmen drauf und verkleiden Ober und Unterseite mit Kartonage.

Gitterboxen und Stahlbehälter - Robuste Ladungsträger für die Industrie

Gitterboxen und Stahlbehälter im Überblick

Gitterboxen und Stahlbehälter sind verbreitete Ladungsträger in der Industrie. Die EPAL-Gitterbox ist dabei die weltweit meistverbreitete Tausch-Gitterbox und besonders in der Automobilindustrie unverzichtbar.

Stahlbehälter und Gitterboxen gibt es in zig Varianten und Abwandlungen. Neben der DB-Europool-Gitterbox sind vor allem Industriegitterboxen beliebt, die über andere Höhen verfügen oder sich platzsparend zusammenfalten lassen. 

Wie und wozu Gitterboxen und Stahlbehälter hauptsächlich eingesetzt werden:

Gitterboxen werden gerne als Lademittel für den Versand genutzt, da das Tauschsystem des Palettenpools dafür sorgt, dass immer genug Leergut am Lager ist, um damit weiter zu arbeiten. Aber auch in der innerbetrieblichen Lagerung spielen sie eine wichtige Rolle, da sich damit bedarfsgerechte Blocklager schnell und einfach errichten lassen.

Die Stahlbehälter werden hauptsächlich als Ladungsträger in der innerbetrieblichen Logistik genutzt. Bis auf die Oberseite sind sie in der Regel rundherum durch Bleche verschlossen und eignen sich somit ideal um Abfälle oder sehr kleine Teile zu lagern und zu transportieren.

Stapel- und Transportgestelle für eine optimale Flächennutzung

Verschiedene beladene Rungenpaletten aufeinandergestapelt

Stapel- und Transportgestelle unterstützen Unternehmen bei Versand und Lagerung von Waren, die oftmals anspruchsvoll zu handhaben sind. Durch die Verwendung solcher Gestelle wird in der Regel die Schadensquote im Versand sowie die Versandkosten reduziert und bei Einlagerung die vorhandene Fläche optimiert genutzt. Zu den Stapel- und Transportgestellen zählen…

… Mobile Blocklager in Form von Rungenpaletten oder FEIL mobibloc®
… Langgut-Gestelle
… Gestelle für den Rohrtransport
… Dämmstoffpaletten

Wie werden Stapel- und Transportgestelle hauptsächlich eingesetzt?

Die Nutzung als Ladungsträger variiert bei den Stapel- und Transportgestellen aufgrund der Vielzahl an verfügbaren Lösungen enorm. Grundsätzlich kann man festhalten, dass sie meist über folgende Eigenschaften verfügen:

  • mehrfach aufeinander stapelbar
  • ideale Maße für die entsprechenden Ladegüter
  • für den Einsatzzweck optimierte Konstruktionen und somit ideale Tragkräfte
Beladene mobibloc

Rungenpaletten kann man am ehesten als mobile Regallager-Gestelle bezeichnen, mit denen Sie im Lager schnell und einfach Blocklager auf- und wieder abbauen können. Je nach Anforderung bieten sie meist Platz für bis zu 2 Paletten oder Gitterboxen und ermöglichen 1000 bis 2000 kg Tragkraft.

Da Paletten und Gitterboxen bis zu 1500 kg Tragkraft bieten, haben wir mit dem FEIL mobibloc® ein mobiles Lagersystem entwickelt, welches Platz für 2 Paletten bietet und mit 3300 kg Gesamttragkraft und bis zu 9900 kg Auflast auch schwer beladene Paletten sicher aufnehmen kann.

Langgut-Gestelle werden hauptsächlich zur Block- und Kommissionierlagerung sowie dem Versand von instabilen Ladegütern genutzt. Dazu zählen neben Profilrohren und Stabstählen auch Aluminium- oder Kunststoffprofile.

Hochsensible Materialien, die aufgrund ihrer Länge sehr anfällig für Beschädigungen sind und deren sichere Lagerung nur mit entsprechenden Gestellen möglich ist.

Kunststoffrohr-Gestelle und Dämmstoffpaletten ermöglichen sicheren Transport und flächenoptimierte Lagerung von Baumaterialien. Sie sind speziell für diese Aufgaben konstruiert und erfreuen sich größter Beliebtheit bei Produzenten und Händlern von Baumaterial.

Kleinladungsträger - Genormte Kunststoffkisten für den Arbeitsalltag

Bei den Kleinladungsträgern handelt es sich um Transport- und Lagerkisten, die durch den Verband der Automobilindustrie (VDA) standardisiert sind. Als Eurokiste oder Euronormbehälter bekannt, sind sie in der Logistik weit verbreitet. Ursprünglich wurden sie für die Optimierung des Warenflusses zwischen Automobil-Herstellern und deren Zulieferern entwickelt. Dank der praktischen Herangehensweise hat sich das Grundprinzip auch in anderen Bereichen durchgesetzt (z. B. Bäcker- oder Fleischerkisten). Der Standard des VDA geht von 3 Grundflächen aus:

  • 300 x 200 mm
  • 400 x 300 mm
  • 600 x 400 mm

Ihre Außenmaße sind dabei auf gängige Ladungsträger abgestimmt. So decken 4 Eurokisten mit dem Maß 600 x 400 mm eine Europalette von 1200 x 800 mm exakt ab. Untereinander lassen sich die Kisten dank eines speziell konstruierten Bodens mehrfach aufeinander stapeln. 

Ratgeber - Welcher Ladungsträger ist für Sie der Richtige?

Um herauszufinden welcher Ladungsträger für Sie der Richtige ist, sollten Sie sich zunächst verdeutlichen, welche Waren Sie lagern oder transportieren möchten und wo deren Schwachstellen liegen. Das Hauptziel beim Einsatz eines Ladungsträgers ist ein effizienter, sicherer und prozessoptimierter Umgang mit den verschiedenen Ladegütern. Stellen Sie sich daher zunächst folgende Fragen:

  • Wie groß und wie schwer ist meine Ware?
  • Wie schützenwert ist meine Ware?
  • Wie wird meine Ware heute gehandhabt?
  • Wie kann ich meine Ware am platzsparendsten lagern?
  • Welche Möglichkeiten und Herausforderungen bietet meine Lagerfläche?

Bei Beantwortung dieser Fragen werden Sie schon feststellen, dass sich eine gewisse Tendenz abzeichnet. Wenn Sie sich dennoch unsicher sind, ob der von Ihnen für sinnvoll gehaltene Ladungsträger auch aus Expertensicht sinnvoll ist, können Sie von uns auch gerne einen kostenfreien Expertentipp bekommen.

Ladungsträger in der Zukunft - Die Logistik im Wandel

Die Logistik ist im Umbruch. Prozessoptimierungen, Just-in-Time-Belieferungen, vollautomatisierte Lager- und Kommissioniereinrichtungen und ein immer schneller werdender Warenumschlag fordern an allen Stellen in der Logistikkette Anpassungen und Optimierungen. Die ständige Versorgung des eigenen Betriebs mit hochwertigen Ladungsträgern muss ebenso sichergestellt werden, wie eine termingerechte Auslieferung auf dem Ladungsträger, den der Kunde am effizientesten verarbeiten kann. 

RFID - Behältermanagement neu gedacht

RFID ist eine Funkerkennung, über die mittels drahtloser, elektromagnetischer Wellen eine Identifizierung von Produkten möglich ist. Das System besteht aus einem am Produkt angebrachtem Transponder und einem RFID Reader, der die Daten auslesen kann. Am bekanntesten ist das System sicherlich aus dem Einzelhandel. Die dort angebrachten Sicherungsetiketten lösen beim Verlassen des Marktes aus, wenn sie nicht vorher an der Kasse entfernt werden. 

In der Logistik ist RFID eine Methode, die das Behältermanagement deutlich verändern wird. Wenn Sie Ihre Ladungsträger mit RFID-Transpondern versehen und am Lagerausgang, bzw. auf den eigenen Liefer-LKW RFID-Reader installieren, können Sie ganz genau nachverfolgen welcher Ladungsträger zu welchem Zeitpunkt das Lager verlassen hat. Zusammen mit den GPS-Daten des LKW wissen Sie dann auch ganz genau, welcher Kunde welchen Ladungsträger von Ihnen an seinem Lager hat. 

Die RFID-Technologie ermöglicht Ihnen somit einen perfekten Überblick über Ihren aktuellen Bestand an Lademitteln und befreit Sie zudem von der aufwändigen Führung manueller Lademittel-Konten. Mit einem Klick sehen Sie in Ihrer Software welcher Kunde welchen Ladungsträger am eigenen Lager und somit noch nicht getauscht hat.